Pressebericht

Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e. V.

lädt am Mittwoch, 7. Dezember um 18:00 Uhr zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung ein, zu der auch Gäste herzlich willkommen sind. Die Veranstaltung findet im großen Sitzungssaal des Kreishauses statt.

Um 19:00 Uhr wird Herr Prof. Dr. Karl-Ernst Behre einen Vortrag halten, mit dem Titel:

„Von der Natur- zur Kulturlandschaft von Nordwestdeutschland.“ (Umwelt und Siedlung der Steinzeit bis zur Gegenwart).

Der gebürtige Bremer und ehemalige Direktor des niedersächsischen Landesinstitutes für Marschen- und Wurtenforschung in Wilhelmshaven hat sich insbesondere im Rahmen seiner Studienschwerpunkte Biologie und Botanik (Vegetations- und Klimageschichte) überregional Verdienste erworben. Während seiner Mitgliedschaft im Deutschen Archäologischen Institut und in der Römisch-Germanischen Kommission war Behre für die Herausgabe von Fachzeitschriften verantwortlich und hat darüber hinaus eine Vielzahl von weiteren Publikationen vorzuweisen. Neben bedeutenden Auszeichnungen u. a. für sein wissenschaftliches Lebenswerk, ist besonders die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande hervorzuheben.

Die Ausgabe der Rotenburger Schriften, Heft 96, 2016 erfolgt im Anschluss an den Vortrag. Das diesjährige Buch enthält 18 Aufsätze mit vielseitigen geschichtlichen Daten in einem Umfang von 361 Seiten und bietet somit ein umfassendes Repertoire an regionalen Themen. Selbstverständlich können auch ältere Ausgaben erworben werden.

Der Vorstand würde sich über Ihr Interesse freuen. Der Eintritt ist kostenlos.

Besucher, die auf einen Fahrstuhl angewiesen sind, können sich bei Alice Bargfrede-Olsson unter der Tel. Nr. 04261/83948 bis zum 6.12. melden.

 

Vortrag des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. am: Mittwoch, den 20. Februar 2013, 19:00 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Kreishauses Rotenburg.

„Jede Baustelle ist eine archäologische Fundgrube – oder?“

Ein historisch-archäologisches Stadtkataster für Bremervörde

Ein Bauantragsverfahren beinhaltet eine archäologische Stellungnahme: sind am vorgesehenen Bauplatz archäologische Funde zu erwarten? Das zu wissen ist wichtig für den Bauträger aber auch für die archäologische Bodendenkmalpflege vor Ort. Um die Anforderungen einer archäologischen Ausgrabung möglichst präzise im Vorfeld der Bauarbeiten einschätzen zu können, sind historische Informationen über das Baugelände eine wichtige Hilfe.

Karten, Pläne und Urkunden bieten eine Fülle von Fakten zu den Gebäuden, Straßen, Plätzen und zur Flächennutzung eines Ortes. Hinzu kommen Nachrichten über die geschichtlichen Ereignisse wie Zerstörungen oder Katastrophen sowie das Aufblühen und die Entwicklung eines Ortes. Nicht zuletzt können in einigen Fällen auch bereits archäologische Funde vom Bauplatz bekannt geworden sein. Um all diese verschiedenartigen Informationen möglichst übersichtlich zusammen zu fassen bietet sich die Darstellung in einem geographischen Informationssystem (GIS) an. Hier können Pläne und Karten verschiedenster Zeitstellung mit einander verknüpft und übersichtlich dargestellt werden. Zu jedem Karteneintrag, ob Gebäudegrundriss oder Fläche können Informationen hinterlegt werden, die bei Bedarf abrufbar sind.

Im Idealfall sollte ein Stadtkataster eine klare räumliche Informationsstruktur bieten deren Inhalt nicht nur für die Denkmalpflege, sondern auch für die historische Forschung und museale Präsentation nutzbar ist.

Die Erstellung solcher Stadtkataster ist seit Jahrzehnten im süddeutschen Raum verbreitet und bewährt. In einem vom der Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) initiierten und vom Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, der EWE Stiftung sowie der Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde geförderten Pilotprojekt wurde die Erstellung eines Katasters für Bremervörde gestartet. Im kreisweiten Vergleich bietet die Stadt Bremervörde die geeignetste Quellenlage.

Im Vortrag werden Fragestellungen und Vorgehen sowie Zwischenergebnisse und langfristige Perspektiven des Projekts erläutert. Beispiele aus historischen und archäologischen Quellen verdeutlichen die Problembereiche aber auch die mögliche Tiefe eines solchen Informationssystems.

Die Referentin ist Diplom-Archäologin und seit 2004 am Bachmann-Museum Bremervörde sowie in Projekten der Kreisarchäologie des Landkreises Rotenburg (Wümme) beschäftigt. Ihre Arbeit umfasste die historisch-archäologische Quellenrecherche. Den Aufbau des GIS übernahm die Diplom-Geographin Corinna Stier im Auftrag der Kreisarchäologie.

Die Archäologin Meike Mittmann (rechts) und die Geographin Corinna Stier (links) erarbeiten ein archäologisch-historisches Stadtkataster für Bremervörde.

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