Jahresbericht 2017 des Vorsitzenden

Liebe Mitglieder und Freunde,
die Mitgliedszahl unseres Verein hat sich im letzten Jahr stabil gehalten. Einem aus Altersgründen ausgetretenem und drei verstorbenen Mitglieder stehen drei Neuaufnahmen und eine Geschenkmitgliedschaft gegenüber.
Verstorben sind in den vergangenen 12 Monaten unsere Gründungsmitglieder Heino Schwiebert aus Rotenburg und Dr. Wolf-Dieter Tempel aus Worth sowie Hubertus-Alexander Graf von Bothmer aus Lauenbrück. Für sie finden Sie Würdigungen im heute vorzustellenden Band der Rotenburger Schriften. Wir gedenken der Sittensener Museumsleiterin Birgit Weiden und Herrn Pastor in Ruhe Hans Willenbrock, der ja langjähriges Vorstandsmitglied des Kreisheimatbundes war und dem Archiv für Heimatforschung eine wertvolle Büchersammlung seines Vaters übergeben hatte. Ich bitte Sie, sich zum Andenken an unsere verstorbenen Mitglieder zu erheben.
Vielen Dank

Wie auch schon im letzten Jahr möchte ich Ihnen die Aktivitäten des Vereins gegliedert nach den vier Arbeitsbereichen

  • Vorstandsarbeit,
  • Veranstaltungen,
  • Rotenburger Schriften und
  • Arbeit im Archiv erläutern

Auf den sechs Vorstandssitzungen des Jahres 2017, die die Nummern 58 bis 64 tragen, wurde über diese Themenkomplexe kontinuierlich gesprochen. Es existieren dazu ausführlich Protokolle, die in der Regel von Herrn Dr. Hesse angefertigt werden. Wir hatten die große Freude, als neuen Beisitzer seit September Herrn Michael Meyer begrüßen zu dürfen. Herr Meyer ist Mitarbeiter des Landkreises dort in der Stabstelle Kreisentwicklung u.a. für den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zuständig. Er ist forschender Nutzer des Archivs, wo er über seinen Heimatort Drögenbostel arbeitet und seit der Gründung unseres Verein Mitglied. Er unterstützt als Beisitzer den Vorstand bei der Pressearbeit. Ausgeschieden als Beisitzer auf eigenen Wunsch ist Wolfgang Dombrowski aus Horstedt, der wegen seiner häufigen Ortsabwesenheit nicht mehr kontinuierlich an der Vorstandsarbeit teilnehmen konnte. Wir danken ihm für sein Engagement.

Eine schlechte Nachricht ist, dass unser Web-Seiten seit Kurzem nicht mehr aufrufbar ist. Wir hatten vor knapp zwei Jahren noch relativ viel Geld investiert, um die noch von Heino Schwiebert entworfenen und von Johanna Ladda weiter betreute Seite bei einem neuen Provider unterzubringen. Wie es jetzt zum möglichen Totalverlust gekommen ist und unsere Web-Adresse zum Verkauf angeboten wird, versuchen wir zu klären. Da dies eine ganz neue Entwicklung ist, konnten wir auf einer Vorstandssitzung noch nicht über die Konsequenzen diskutieren. Wenn jemand Erfahrungen im Umgang mit einer solchen Situation hat, wären wir hier für Unterstützung dankbar.

Von den Vortragsveranstaltung ist zu berichten, dass die beiden für das Frühjahr vorgesehenen ausfallen mussten. Der Vortrag von Herrn Rösler aus Bremen im September dann über „Herumziehende Leute“ war gut besucht. Über das Schicksal der Scherenschleifer, Musiker, Sänger, Hausierer usw. zu hören war aufschlussreich. Der Vortrag wird in einer auf den Landkreis Rotenburg fokussierten Ausarbeitung für die Rotenburger Schriften 2018 münden.
Im April aber hatten wir erfolgreich ein Tageseminar zum Schreiben von Ortschroniken abgehalten. Dort referierten zwei erfahrene Chronikautoren mit sehr unterschiedlichem Ansatz. Ich selbst habe ein Referat zur Erkundung der baulichen Entwicklung der Dörfer an Hand von Archivalien beigetragen. Mit 12 Teilnehmern verzeichneten wir eine gute Resonanz und spannende Diskussionen.
Am Gedenktag für die Novemberpogrome des Jahres 1938 haben wir als Verein zur Gedenkveranstaltung in der Cohn-Scheune miteingeladen. Der niederländische Referent berichtet an Hand von Landkarten und Stadtplänen sehr erschütternd über die Organisation des Holocaust im östlichen Europa.
Für das kommende Frühjahr ist auf die Veranstaltungen mit Prof. Schöne, Prof. Otte und Frau Jaschinski hinzuweisen. Themen und Termin finden sie auf dem ausliegenden Plan.
Besondern die Ausfahrten unseres Verein verdienen erwähnt zu werden. Am 3. Mai waren wir so mutig eine großen Bus anzumieten und eine Fahrt zum Schloss Bothmer in Mecklenburg-Vorpommern in Klütz nahe Boltenhagen anzubieten. Hubertus Graf von Bothmer, der die Renovierung dieser großartigen Anlage in allen Phasen betreut hatte, begleitete uns zusammen mit seiner Gattin und seinem Bruder Herrn Landrat in Ruhe Hans-Cord von Bothmer und hatte die Kontakte in Klütz hergestellt, so dass uns Frau Dr. Friederike Drinkurth, Referatsleiterin Staatliche Schlösser und Gärten im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommerns als quasi Hausherrin persönlich durch die Anlage führte. Die Fahrt bei prächtigem Wetter und unter höchst fachkundiger Anleitung wird allen Teilnehmer im Gedächtnis bleiben. Leider ist Herrn von Bothmer nur 4 Monate später im September des Jahres verstorben. Wilhelm Hahne hatte die Fahrt organisiert, an der auch zahlreiche Mitglieder von Rotary Rotenburg und dem Heimatverein in Hesedorf teilnahmen, so dass der Bus bis auf den sprichwörtlich letzten Platz belegt war.

Am 21. März kommenden Jahres wird eine neue Busfahrt stattfinden, für die wir uns ein ähnliche gutes Gelingen erhoffen. Wir werden zunächst ins Bremerhavener Stadtgeschichtliche Museum fahren und dort von der Museumsleiterin Frau Dr. Ras geführt. Nach einer Pause in den Havenwelten Bremerhaven begleitet uns ein Mitglied des Heimatvereins der Männer vom Morgenstern auf unser Weiterfahrt durch die eindrucksvollen Bremerhavener Häfen zum nächsten Ziel, der ehemaligen Gaststätte Schloß Morgenstern in Weddewarden. Dort wird es Kaffe und Kuchen geben und die Vereinsvorsitzende der Morgensterner Frau Dr. Börger-Keweloh wird uns zur Geschichte des Hauses und seiner jetzigen Nutzung vortragen. Anmeldungen nehmen Herr Hahne, Frau Mischok im Archiv für Heimatforschung und ich entgegen.

Der neue ‚Band der Rotenburger Schriften mit 320 Seiten und zahlreichen auch farbigen Abbildungen wird heute Abend vorgestellt und auszugeben werden. Es hat diesmal 556 Malis gebraucht, um zwischen Frau Knoop. Frau Schwarz, Herrn Jarecki, Frau Harms vom PD-Verlag, den Autoren und mir den Band fertigzustellen. Wiederum sind wir stolz auf das erreichte Ergebnis. Unsere Rücklagen allerdings hat dieser Band und ein gleich noch anzuführendes Projekt fast aufgebraucht. So haben wir uns entschlossen die Rotenburger Tafelrunde zu bitten., uns den Erlös ihrer nächsten Veranstaltung zur Verfügung zu stellen, um auch die nächsten Bände in gewohnt guter Ausstattung produzieren zu können. Diesem Wunsch will das Organisationskomitee unter Pastor in Ruhe Michael Schwekendiek nachkommen, wofür wir uns an dieser Stelle schon herzlich bedanken! Auch die Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde in Zeven hat uns wiederum gefördert und der Landkreis ist bei seiner Übernahme einer Teilauflage von 100 Exemplaren geblieben, die im Schriftentausch von Seiten des Archivs verschickt werden. Auch diesen beiden Institutionen gebührt unser Dank. Den Vertreib haben wir außer im Archiv über den örtlichen Buchhandel organisiert und auch das Bachmann-Museum in Bremervörde hat unsere Bände zum Verkauf angeboten. Die Buchhandlung Lesezeichen in Zeven hat die erfreuliche Zahl von 20 Bänden umgesetzt.

Das andere diesjährige Objekt war der Sonderband 35 der Rotenburger Schriften. „Die eigentümlich Geschichte der Verdener Wappen“ hat Herr Dr. Arndt Mindermann aus Stade erkundet und wir haben seine Erkenntnisse in Form eines unterhaltsam zu lesenden Textes zum Abdruck gebracht. Die Buchvorstellung am 20. September im Verdener Rathaus war ausgesprochen gut besucht. Die Stadt Verden hatte eine Teilauflage des Bandes erworben, um sie an die Ratsmitglieder zu geben. Sie als Mitglieder erhalten – so weit in Verden nicht dabei – den Band heute kostenlos, für die anderen ist er für 8 € käuflich zu erwerben.

Als letzten Punkt möchte ich auf die Organisationsarbeit im Archiv kurz eingehen. Unser Kreisarchivar Herr Sönke Kosiki und der Bibliotheksbetreuer Herr Henning Müller sind regelmäßig einmal in der Woche hier in der Außenstelle des Kreisarchivs in Rotenburg tätig. Wir als Verein haben uns am Auswählen und der Aufstellung der Freihandbestände der Zeitschriften und Reihen betätigt. Danach haben wir ermittelt welche Tauschpartner der Vergangenheit heute noch Bände liefern. Die Aktualisierung dieser Liste ist mit viel Arbeit verbunden, zumal wir anfragen wollen, welche Partner die nicht mehr geliefert haben bereit wären, den Tausch wieder aufzunehmen, und bei der Gelegenheit versuchen wollen, die im Archiv in den letzten Jahren entstandenen Lücken der Zeitschriften und Reihen aufzufüllen. Im Gegenzug wollen wir alte Rotenburger Schriften anbieten, wenn auswärts dafür Bedarf besteht. Neben der Liste der Tauschpartner gibt es eine Liste der Bibliotheken und Archive, in denen wir gerne unsere Zeitschrift aufgestellt sehen wollen, aber keine Buch-Gegengaben erwarten können. Dies dient zugleich dazu, den Institutionen, die uns mit Abbildungsvorlagen etc. versehen ihre Belegexemplare zukommen zu lassen. Beide Listen addieren sich zu den 100 Exemplaren des Landkreises zusammen.

Eine zweite Aufgabe ist es, die in den Reihen 1G (Geschichte Rotenburgs) und 2G (Geschichte Niedersachsens) entstandene Platznot zu beheben. Hier haben sich die Archivleiter entschlossen, um die notwendige Umsortierung möglichst kräfteschonend vornehmen zu können, eine Menge von bisher noch nicht gefüllten Archivkartons zu entfernen. Die dabei entbehrlich werden neuwertigen Kartons sind für private Sammelzwecke noch sehr gut brauchbar und werden kostenlos abgegeben. Bei Interesse bitte ich sich bei mir zu melden.

In einem gesonderten Tagungsordnungspunkt wollen wir im Anschluss über ein Kooperationsprojekt mit den anderen Geschichtsvereinen des Elbe-Weser-Dreiecks diskutieren, so dass ich den Punkt hier nur anzudeuten brauche. Zum Schluss darf ich Ihnen ein Projekt vorstellen, das Herr Dr. Hesse in unserem Vorstand zur Sprache gebracht hat. Es handelt sich um eine Art Patenschaft zwischen „befreundeten“ Vereinen der Region. Wir stellen uns vor, dass wir versuchen mit den Vorständen zu vereinbaren, dass Mitglieder des eines Vereins für einen reduzierten Beitrag auch in den anderen Vereinen Mitglied werden könnten und dann dessen Jahrbücher und die Einladungen zu Veranstaltungen erhalten. Durch dieses Angebot würden sich vielleicht Menschen dafür gewinnen lassen, in Vereine einzutreten, denen sie sonst nicht beigetreten wären. Am unkompliziertesten wird das mit der Rotenburger Archäologischen Gesellschaft gelingen. Ob sich die Vereine in Stade, Bremerhaven und Verden davon werden überzeugen lassen, wollen wir im Laufe des Jahres prüfen.

Ich danke den Vorstandsmitgliedern Alice Bargfrede-Olsson, Dr. Walter Jarecki, Dr. Stefan Hesse und Wilhelm Hahne, den Beisitzern des Vorstandes, Johanna Ladda, Dr. Luise Knoop, Dr. Hermann Hinck und Michael Meyer, sowie Henning Müller und Söhnke Kosiki vom Kreisarchiv für die regelmäßige Teilnahme an den Vorstandssitzungen und die zuverlässige Übernahme von sich daraus ergebenden Aufgaben.

Keine Kommentare möglich